Zwei Straßenfußballer: das erste Beispiel stammt aus dem Thread zum Tod von Franz Beckenbauer.
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Walter Beckenbauer: "Wir haben immer schon Fußball gespielt, mit Gummibällen, Schweinsblasen, Tennisbällen, Stoffbällen. Was hätten wir sonst spielen sollen? Fußball war einfach vom Geldbeutel her das Beste." ...
"Man spielte untereinander, etwa fünf gegen fünf, trat gegen andere Straßen- oder Kirchenmannschaften an. Die kleineren Kinder waren als Ballholer beschäftigt, übten inzwischen mit Tennisbällen und sahen sehnsüchtig den Großen zu. Den ersten richtigen Lederball kaufte sich die ... Mannschaft für 18 DM, dafür hatten die Kinder einen Monat lang Stanniolpapier gesammelt und es dann zum Altwarenhändler getragen.
Eines Tages, Franz Beckenbauer ist fünf Jahre alt, fehlt jemand, die Mannschaften gehen nicht gleichmäßig auf. Vier gegen drei, passt nicht. Also komm her! Vier gegen vier. Da darf der Kleine als Lückenfüller antreten, und er macht seine Sache gut. So gut, dass er fortan ... nicht fortzudenken ist. Walter Beckenbauer über das Debut seines Bruders: 'Schnell stellte sich raus, dass er besser war als alle anderen, das ging ruckzuck ...' Körperlich ist er noch weit unterlegen, ein Rempler und er liegt am Boden, aber er ist schnell, wendig, enorm ballsicher, er bewegt sich geschickt auf engstem Raum und er ist rasch wieder auf den Füßen, auch wenn ihn mal einer auf das Pflaster stößt und seine Knie bluten. ... Während die Vereine ... heute bereits die Vier- und Fünfjährigen unter ihre Fittiche nehmen, weil sie die Konkurrenz vieler anderer Sportarten fürchten, begann der offizielle Jugendspielbetrieb in den fünfziger Jahren erst mit 10 Jahren. Als Franz Beckenbauer sich 1953, mit acht Jahren, beim SC München 1906 vorstellte, war allein schon deshalb nicht daran zu denken, dass er gleich in den Punktspielbetrieb einstieg. ... Zwar durfte er bei Freundschaftsspielen mitmachen und natürlich konnte er im Verein weiter mittrainieren. ..."
...
Günter Netzer in "Aus der Tiefe des Raumes. Mein Leben", Hamburg 2004, zu seinen Anfängen als Straßenfußballer am Geroweiher in Mönchengladbach, S. 7ff.:
"Als ich fünf Jahre alt war, war ich eigentlich zu klein, um in der Straßenmannschaft mitspielen zu dürfen. Aber ich hatte Bonbons aus dem Lebensmittelladen meiner Mutter, und ich hatte einen Ball. Erst war es ein Gummiball, einer von denen, die zu leicht sind, um beim Fußballspiel dem Wind zu trotzen, und die daher unvorhersehbare Bahnen fliegen. Aber besser als die ineinander geknäulten Stofffetzen oder Blechbüchsen, mit denen die großen Jungs sonst spielten, war so ein Gummiball allemal. Später hatte ich dann einen Lederball, so einen genähten, mit Gummiblase drin, und wenn man ihn köpfte und dabei nicht den Lederfetzen traf, sondern die Naht, hatte man für den Rest des Tages Kopfschmerzen. Ich traf beim Köpfen meistens die Naht. Aber es war ein Lederball, und ein Lederball war etwas Besonderes. Bonbons und Ball, dieses Bestechungsmaterial musste reichen, um aufgenommen zu werden in der Mannschaft der großen Jungs. ...
Die großen Jungs stellten mich ins Tor und schossen meinen Ball hoch. Ich war zu klein. Und mein Ball flog über mich. 'Tor', riefen die großen Jungs.
Wir spielten am Geroweiher, und ab und an verschwand der Ball in der Kanalisation - und dann war ich draußen aus der Mannschaft. Bis Mutter wieder Bonbons und einen Ball rausgab. Der Ball war wichtig, er war mir wichtig. Dass ich im Tor stand und der Verlierer war? Das war mir nicht wichtig. Hauptsache, ich konnte Fußball spielen. ...
Als ich dreizehn Jahre alt war, hatte ich mich durchgesetzt. Zumindest glaubte ich das. Ich stand nicht mehr im Tor, irgendwann einmal hatte in meiner Mannschaft vom Geroweiher ein Feldspieler gefehlt. Notgedrungen hatten mich die großen Jungs ins Feld beordert, das war mein Glück - und wenn ich unbescheiden sein darf, auch das Glück der großen Jungs. Feldspieler waren bedeutender als Torhüter, den konnte zur Not auch der jeweils 'letzte Mann' machen, also der, der gerade zufällig hinten stand. Der durfte dann den Ball auch mit der Hand spielen. Ich stand aber nun kaum noch hinten. Ich stand vorne ...
Wir vom Geroweiher hatten zwischenzeitlich einen eigenen kleinen Fußballplatz gebaut, gleich neben dem Garten, in dem mein Vater Blumensamen züchtete. Fußballplatz ist etwas übertrieben, das war ein Stück Lehm und Erde, anfangs standen noch Bäume drauf und Büsche. Aber nachdem wir die gerodet hatten, zimmerten unsere Väter richtige Tore. Das war eben eine kleine Straße, die Gasthausstraße, in der Nachbarschaft gelebt wurde ...
Wenn ich mich recht erinnere, hatten andere Straßenmannschaften auf unserem Platz nie eine Chance. Und ich schoss reihenweise Tore. ...
Was ich wollte, hatte ich: einen Ball, den ich gegen eine Wand dreschen konnte, kaum dass ich halbwegs geradeaus zu laufen vermochte. Einen Ball, der mir Zutritt verschaffte erst zum Straßenfußball und dann zum Vereinsfußball. ... Und wenn wir, die beim Fußballspielen kein Wetter kannten, vermatscht und triefend heimkamen, schlug meine Mutter weder mich noch die Hände über dem Kopf zusammen, sondern stopfte den Dreck in die Wäsche. Eine Waschmaschine ... hatten wir damals keine."
WM-Jahr 2006, ein Posting von damals:
"In Mitteleuropa sind die sogenannten Straßenfußballer weitgehend verschwunden. Nicht so in der Dritten Welt! Damit sind solche Fußballer gemeint, die in ihren Kinderjahren noch nicht im Verein gespielt haben, sondern selbst organisiert ihre Kickereien auf der Straße, dem Hinterhof, der Wiese oder sonstwo ausgetragen haben, ohne taktische Bevormundungen durch Trainer, ohne stumpfes Konditionsbolzen. So entwickeln sich Technik, Individualität, Selbständigkeit ganz anders, freier, als wenn ständig ein Trainer Erfolge sehen will und mit der Ersatzbank droht.
Die 74er waren so gut wie alle noch solche Straßenfußballer aus der Nachkriegszeit, die heutigen sind das kaum noch (bezogen auf das jeweilige DFB-Team). Eine Folge: die fummelnden, tricksenden Außenstürmer, die eine lange Tradition bei uns aufweisen (Rahn, Libuda, Grabowski, Charly und Bernd Dörfel, Abramczik, Littbarski, ...), sind nahezu verschwunden, ebenso die Mittelfeldregisseure wie Fritz Walter, Haller, Overath, Netzer, ...
Außerdem wage ich die kühne Behauptung, daß einerseits die Kombination von Vereinsfußball seit Kindesbeinen an und andererseits die gewaltig verstärkte Kommerzialisierung/Präsenz der Massenmedien eigensüchtige Charaktere wie Matthäus, Basler, Effenberg, Möller, Kahn, Lehmann gefördert hat. Die gab es zwar früher vereinzelt auch, aber nicht in derart dominanten Positionen. Auf der anderen Seite haben die Spieler an Selbstbewußtsein auf dem Platz verloren, denke ich. Einen charakterstarken Spieler, der das DFB-Team auch in kritischen Situationen lenken kann, sehe ich seit Jahren nicht mehr. Auch Ballack ist das nicht.
Fazit: athletisch/läuferisch sind die Mannschaften heute weltweit zweifellos stärker und haben sich untereinander angenähert. Technisch brauchen sich die 74er wohl nicht hinter den heutigen Spielern zu verstecken. Aus deutscher Sicht vermute ich sogar, daß Beckenbauer und Co. technisch und vom Spielverständnis her mehr drauf hatten. Dennoch, fürchte ich, würden sie in einem fiktiven Spiel gegeneinander der deutschen 2006er Mannschaft unterliegen, weil sie das Tempo nicht halten könnten. Fürchte ich - eigentlich wär's mir andersrum wesentlich lieber! Allerdings: wenn die damaligen Straßenfußballer mit heutigen Trainingsmethoden arbeiten könnten - vielleicht würden sie dann Poldi, Schweini und Co. vom Platz fegen ..."
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Ich denke, wir sollten den Kindern wieder in ihren ersten Jahren zutrauen, ihre Freude am Fußball selbst zu entwickeln, bevor sie im Verein einem Trainer, einem fremdregulierten Training und einem durchorganisiertem Spielbetrieb untergeordnet werden.
Kindern viel mehr zuzutrauen, ihnen so früh wie möglich Verantwortung zu überlassen, ist etwas, was sowieso enorm wichtig ist, weit, weit über den Fußball hinaus!
Aus dem Buch "Gurkentruppe! Der Fußball und seine Typen", München 2017, von Dominik Müller:
"BOLZPLATZJUNGE
Der Bolzplatzjunge ist das Gegenteil vom durchgetakteten Terminkind. Die Nachmittage des Terminkinds sehen so aus:
Montag: Tennistraining
Dienstag: Malkurs
Mittwoch: Schwimmschule
Donnerstag: Klavierstunde
Freitag: Kinder-Yoga
Die Nachmittage des Bolzplatzjungen sehen so aus:
Montag: Bolzplatz
Dienstag: Bolzplatz
Mittwoch: Bolzplatz
Donnerstag: Bolzplatz
Freitag: Fußballtraining - und vorher Bolzplatz"
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Walter Beckenbauer: "Wir haben immer schon Fußball gespielt, mit Gummibällen, Schweinsblasen, Tennisbällen, Stoffbällen. Was hätten wir sonst spielen sollen? Fußball war einfach vom Geldbeutel her das Beste." ...
"Man spielte untereinander, etwa fünf gegen fünf, trat gegen andere Straßen- oder Kirchenmannschaften an. Die kleineren Kinder waren als Ballholer beschäftigt, übten inzwischen mit Tennisbällen und sahen sehnsüchtig den Großen zu. Den ersten richtigen Lederball kaufte sich die ... Mannschaft für 18 DM, dafür hatten die Kinder einen Monat lang Stanniolpapier gesammelt und es dann zum Altwarenhändler getragen.
Eines Tages, Franz Beckenbauer ist fünf Jahre alt, fehlt jemand, die Mannschaften gehen nicht gleichmäßig auf. Vier gegen drei, passt nicht. Also komm her! Vier gegen vier. Da darf der Kleine als Lückenfüller antreten, und er macht seine Sache gut. So gut, dass er fortan ... nicht fortzudenken ist. Walter Beckenbauer über das Debut seines Bruders: 'Schnell stellte sich raus, dass er besser war als alle anderen, das ging ruckzuck ...' Körperlich ist er noch weit unterlegen, ein Rempler und er liegt am Boden, aber er ist schnell, wendig, enorm ballsicher, er bewegt sich geschickt auf engstem Raum und er ist rasch wieder auf den Füßen, auch wenn ihn mal einer auf das Pflaster stößt und seine Knie bluten. ... Während die Vereine ... heute bereits die Vier- und Fünfjährigen unter ihre Fittiche nehmen, weil sie die Konkurrenz vieler anderer Sportarten fürchten, begann der offizielle Jugendspielbetrieb in den fünfziger Jahren erst mit 10 Jahren. Als Franz Beckenbauer sich 1953, mit acht Jahren, beim SC München 1906 vorstellte, war allein schon deshalb nicht daran zu denken, dass er gleich in den Punktspielbetrieb einstieg. ... Zwar durfte er bei Freundschaftsspielen mitmachen und natürlich konnte er im Verein weiter mittrainieren. ..."
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Günter Netzer in "Aus der Tiefe des Raumes. Mein Leben", Hamburg 2004, zu seinen Anfängen als Straßenfußballer am Geroweiher in Mönchengladbach, S. 7ff.:
"Als ich fünf Jahre alt war, war ich eigentlich zu klein, um in der Straßenmannschaft mitspielen zu dürfen. Aber ich hatte Bonbons aus dem Lebensmittelladen meiner Mutter, und ich hatte einen Ball. Erst war es ein Gummiball, einer von denen, die zu leicht sind, um beim Fußballspiel dem Wind zu trotzen, und die daher unvorhersehbare Bahnen fliegen. Aber besser als die ineinander geknäulten Stofffetzen oder Blechbüchsen, mit denen die großen Jungs sonst spielten, war so ein Gummiball allemal. Später hatte ich dann einen Lederball, so einen genähten, mit Gummiblase drin, und wenn man ihn köpfte und dabei nicht den Lederfetzen traf, sondern die Naht, hatte man für den Rest des Tages Kopfschmerzen. Ich traf beim Köpfen meistens die Naht. Aber es war ein Lederball, und ein Lederball war etwas Besonderes. Bonbons und Ball, dieses Bestechungsmaterial musste reichen, um aufgenommen zu werden in der Mannschaft der großen Jungs. ...
Die großen Jungs stellten mich ins Tor und schossen meinen Ball hoch. Ich war zu klein. Und mein Ball flog über mich. 'Tor', riefen die großen Jungs.
Wir spielten am Geroweiher, und ab und an verschwand der Ball in der Kanalisation - und dann war ich draußen aus der Mannschaft. Bis Mutter wieder Bonbons und einen Ball rausgab. Der Ball war wichtig, er war mir wichtig. Dass ich im Tor stand und der Verlierer war? Das war mir nicht wichtig. Hauptsache, ich konnte Fußball spielen. ...
Als ich dreizehn Jahre alt war, hatte ich mich durchgesetzt. Zumindest glaubte ich das. Ich stand nicht mehr im Tor, irgendwann einmal hatte in meiner Mannschaft vom Geroweiher ein Feldspieler gefehlt. Notgedrungen hatten mich die großen Jungs ins Feld beordert, das war mein Glück - und wenn ich unbescheiden sein darf, auch das Glück der großen Jungs. Feldspieler waren bedeutender als Torhüter, den konnte zur Not auch der jeweils 'letzte Mann' machen, also der, der gerade zufällig hinten stand. Der durfte dann den Ball auch mit der Hand spielen. Ich stand aber nun kaum noch hinten. Ich stand vorne ...
Wir vom Geroweiher hatten zwischenzeitlich einen eigenen kleinen Fußballplatz gebaut, gleich neben dem Garten, in dem mein Vater Blumensamen züchtete. Fußballplatz ist etwas übertrieben, das war ein Stück Lehm und Erde, anfangs standen noch Bäume drauf und Büsche. Aber nachdem wir die gerodet hatten, zimmerten unsere Väter richtige Tore. Das war eben eine kleine Straße, die Gasthausstraße, in der Nachbarschaft gelebt wurde ...
Wenn ich mich recht erinnere, hatten andere Straßenmannschaften auf unserem Platz nie eine Chance. Und ich schoss reihenweise Tore. ...
Was ich wollte, hatte ich: einen Ball, den ich gegen eine Wand dreschen konnte, kaum dass ich halbwegs geradeaus zu laufen vermochte. Einen Ball, der mir Zutritt verschaffte erst zum Straßenfußball und dann zum Vereinsfußball. ... Und wenn wir, die beim Fußballspielen kein Wetter kannten, vermatscht und triefend heimkamen, schlug meine Mutter weder mich noch die Hände über dem Kopf zusammen, sondern stopfte den Dreck in die Wäsche. Eine Waschmaschine ... hatten wir damals keine."
WM-Jahr 2006, ein Posting von damals:
"In Mitteleuropa sind die sogenannten Straßenfußballer weitgehend verschwunden. Nicht so in der Dritten Welt! Damit sind solche Fußballer gemeint, die in ihren Kinderjahren noch nicht im Verein gespielt haben, sondern selbst organisiert ihre Kickereien auf der Straße, dem Hinterhof, der Wiese oder sonstwo ausgetragen haben, ohne taktische Bevormundungen durch Trainer, ohne stumpfes Konditionsbolzen. So entwickeln sich Technik, Individualität, Selbständigkeit ganz anders, freier, als wenn ständig ein Trainer Erfolge sehen will und mit der Ersatzbank droht.
Die 74er waren so gut wie alle noch solche Straßenfußballer aus der Nachkriegszeit, die heutigen sind das kaum noch (bezogen auf das jeweilige DFB-Team). Eine Folge: die fummelnden, tricksenden Außenstürmer, die eine lange Tradition bei uns aufweisen (Rahn, Libuda, Grabowski, Charly und Bernd Dörfel, Abramczik, Littbarski, ...), sind nahezu verschwunden, ebenso die Mittelfeldregisseure wie Fritz Walter, Haller, Overath, Netzer, ...
Außerdem wage ich die kühne Behauptung, daß einerseits die Kombination von Vereinsfußball seit Kindesbeinen an und andererseits die gewaltig verstärkte Kommerzialisierung/Präsenz der Massenmedien eigensüchtige Charaktere wie Matthäus, Basler, Effenberg, Möller, Kahn, Lehmann gefördert hat. Die gab es zwar früher vereinzelt auch, aber nicht in derart dominanten Positionen. Auf der anderen Seite haben die Spieler an Selbstbewußtsein auf dem Platz verloren, denke ich. Einen charakterstarken Spieler, der das DFB-Team auch in kritischen Situationen lenken kann, sehe ich seit Jahren nicht mehr. Auch Ballack ist das nicht.
Fazit: athletisch/läuferisch sind die Mannschaften heute weltweit zweifellos stärker und haben sich untereinander angenähert. Technisch brauchen sich die 74er wohl nicht hinter den heutigen Spielern zu verstecken. Aus deutscher Sicht vermute ich sogar, daß Beckenbauer und Co. technisch und vom Spielverständnis her mehr drauf hatten. Dennoch, fürchte ich, würden sie in einem fiktiven Spiel gegeneinander der deutschen 2006er Mannschaft unterliegen, weil sie das Tempo nicht halten könnten. Fürchte ich - eigentlich wär's mir andersrum wesentlich lieber! Allerdings: wenn die damaligen Straßenfußballer mit heutigen Trainingsmethoden arbeiten könnten - vielleicht würden sie dann Poldi, Schweini und Co. vom Platz fegen ..."
[www.tvforen.de]
Ich denke, wir sollten den Kindern wieder in ihren ersten Jahren zutrauen, ihre Freude am Fußball selbst zu entwickeln, bevor sie im Verein einem Trainer, einem fremdregulierten Training und einem durchorganisiertem Spielbetrieb untergeordnet werden.
Kindern viel mehr zuzutrauen, ihnen so früh wie möglich Verantwortung zu überlassen, ist etwas, was sowieso enorm wichtig ist, weit, weit über den Fußball hinaus!
Aus dem Buch "Gurkentruppe! Der Fußball und seine Typen", München 2017, von Dominik Müller:
"BOLZPLATZJUNGE
Der Bolzplatzjunge ist das Gegenteil vom durchgetakteten Terminkind. Die Nachmittage des Terminkinds sehen so aus:
Montag: Tennistraining
Dienstag: Malkurs
Mittwoch: Schwimmschule
Donnerstag: Klavierstunde
Freitag: Kinder-Yoga
Die Nachmittage des Bolzplatzjungen sehen so aus:
Montag: Bolzplatz
Dienstag: Bolzplatz
Mittwoch: Bolzplatz
Donnerstag: Bolzplatz
Freitag: Fußballtraining - und vorher Bolzplatz"