
Die am 29. September 1919 geborene Schauspielerin absolvierte zunächst von 1935 bis 1939 eine Ausbildung als Kostümbildnerin und Modedesignerin. Dadurch kam sie zwangsläufig mit Film- und Gesangsgrößen der damaligen Zeit in Berührung, die sie zu einer Fortbildung in Gesang und Schauspielerei ermutigten. Entdeckt wurde sie schließlich von Theo Mackeben, der sie 1940 in dem Film "Das Herz der Königin" an der Seite von Zarah Leander besetzte. Es folgten mehrere Rollen vor allem in Liebeskomödien, in denen Hielscher auch als Sängerin auftrat. Mit Curd Jürgens drehte sie den Klassiker "Frauen sind keine Engel". Hielscher zählte zu den beliebtesten Darstellerinnen des deutschen Films während des Zweiten Weltkriegs und begann, als Sängerin auf Tournee zur Truppenbetreuung zu gehen.
1949 war sie Hauptdarstellerin in dem Film "Hallo Fräulein", in dem sie als Co-Drehbuchautorin auch Erlebnisse aus ihrer eigenen erlebten Nachkriegszeit verarbeitete. Während der Dreharbeiten zu diesem Film lernte sie ihren künftigen Ehemann, den Filmkomponisten Friedrich Meyer, kennen, den sie zehn Jahre später heiratete. Die Ehe hatte Bestand bis zu Meyers Tod 1993. In den nächsten Jahren verfolgte sie vor allem ihre Gesangskarriere und trat in Filmen überwiegend für Geangseinlagen auf. 1957 und 1958 vertrat Margot Hielscher die BRD beim "Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne". 1957 errang sie mit dem Lied "Telefon, Telefon" den vierten Platz, ein Jahr später mit "Für zwei Groschen Musik" den siebten Platz.
Ab 1955 wechselte sie das Fach und moderierte im Bayerischen Fernsehen ihre eigene Talkshow "Zu Gast bei Margot Hielscher", in der sie sich mit Prominenten unterhielt, darunter Maurice Chevalier und Romy Schneider. Sie gilt als erste Talkmasterin Deutschlands. Nach zehn Sendungen wurde die Show abgesetzt, jedoch wurde sie unter dem Titel "Das hör ich gern" im Radio fortgesetzt. Hielscher sprach insgesamt mit rund 700 zumeist höchst prominenten Persönlichkeiten.
Bis in die 1980er Jahre spielte sie in diversen Fernsehserien mit, darunter in "Salto Mortale", "Der Zauberberg", "Die Kette", "Suchen Sie Dr. Suk!", "Dr. med. Mark Wedmann - Detektiv inbegriffen", "Ein Fall für zwei" und "Rivalen der Rennbahn". Ihr letztes TV-Engagement war für die Serie "Der Nelkenkönig", danach zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück. Später war sie gern gesehener Gast in Unterhaltungsshows und stand noch bis 2008 auf der Bühne, wie beispielsweise in der Philharmonie im Gasteig, in der Berliner Philharmonie und in der Komödie im Bayerischen Hof.
Margot Hielscher lebte seit 1942 im Münchner Stadtteil Bogenhausen. Sie pflegte Bekanntschaften zu Erich Kästner, Benny Goodman und Joachim Fuchsberger. 1978 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz und 1985 mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. 2011 besuchte sie Moderator und Entertainer Götz Alsmann, der mit ihr in dem WDR-Dokumentarfilm "Herr Alsmann trifft Frau Hielscher" über ihr Leben und Werk sprach.
22.08.2017 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
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