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Komiker Fips Asmussen ist tot (7 Antworten)

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Er war der wohl bekannteste Witzeerzähler der alten Schule: Nun ist Komiker Fips Asmussen im Alter von 82 Jahren verstorben. Wie seine Lebenspartnerin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, ist der gebürtige Hamburger bereits am vergangenen Sonntag im Krankenhaus an einer Krebserkrankung verstorben.

Fips Asmussen, der eigentlich Rainer Pries hieß, wurde am 30. April 1938 in Hamburg geboren. Über seinen Lebenslauf ist nur wenig bekannt. Sein Vater bestand darauf, dass er eine Schriftsetzerlehre absolvierte, die er mit der bestandenen Gesellenprüfung abschloss. Anschließend studierte er mit Diplom an der Werbe-Akademie in Hamburg und ging in die Werbebranche. Dadurch kam er in Kontakt mit Künstlern, absolvierte eine Gesangsausbildung und lernte, Gitarre zu spielen.

Ende der 1960er-Jahre eröffnete er in Hamburg-Hohenfelde die Kabarett-Kneipe "Violette Zwiebel", wo er sowohl als Wirt als auch als Interpret tätig war. Damals gab er kabarettistische Lieder, Chansons und Gedichte von Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Kurt Weill und Bertolt Brecht zum Besten. Nachdem er den Betrieb der Kneipe wegen der einhergehenden Belastung aufgab, wechselte er 1973 seine humoristischen Ausrichtung und verlegte den Fokus auf das Erzählen von Witzen in rascher Folge. Ab diesem Zeitpunkt trat er unter dem Künstlernamen Fips Asmussen auf.

Mit seinen Witze-Bühnenprogrammen ging er mehr als vier Jahrzehnte lang in Deutschland und auch im Ausland auf Tournee. Seine Markenzeichen waren eine Kappe und eine bunte Weste. Seine Spezialität bestand darin, kurze Flachwitze in sehr hoher Frequenz zu erzählen, was ihm den Titel "Witze-Feuerwerk" einbrachte. Seine Bühnenprogramme dauerten bis zu drei Stunden. Asmussen legte keinerlei Wert auf politische Korrektheit, daher bedienten seine Witze häufig Klischees und Ressentiments gegenüber Homosexuellen, Ausländern und Frauen. Mitschnitte seiner Programme wurden unter Titeln wie "Eine Mütze voller Witze" und "Witze am laufenden Band" regelmäßig auf LP, Musikkassette und später CD veröffentlicht, die sich mehr als sieben Millionen Mal verkauften. Im Fernsehen trat er vor allem in Formaten des Norddeutschen Rundfunks auf, war aber auch in großen Primetime-Shows der ARD wie der "Superlachparade" zu sehen.

Immer wieder versuchte sich Fips Asmussen auch als Stimmungssänger. So veröffentlichte er eine eigene Version von Mike Krügers Hit "Mein Gott, Walter" und mit "Ein Korn im Feldbett" (eine Parodie auf Jürgen Drews' Song "Ein Bett im Kornfeld") schaffte er es im Jahr 1976 sogar auf Platz 35 der deutschen Single-Charts.

Einem größeren Publikum wurde Fips Asmussen auch durch die Sendung "Kalkofes Mattscheibe" bekannt. Er wurde zu einem wiederkehrenden Lieblingsopfer von TV-Satiriker Oliver Kalkofe, der sich regelmäßig über Asmussens Witze-Qualität lustig machte. Darüber hinaus wurde Asmussen nach der Jahrtausendwende auch in Shows mit einer jungen Zielgruppe eingeladen, wie etwa "Rent a Pocher" oder "Elton vs. Simon".

2006 wurde Fips Asmussen als Werbegesicht für die Disney-Comicreihe Lustiges Taschenbuch verpflichtet. In den Spots erzählte er betont schlechte Witze - um eine bessere Qualität der Witze in den Comics zu suggerieren.

Fips Asmussen war zweimal verheiratet. Mit seiner früh verstorbenen ersten Ehefrau Heidi bekam er drei Töchter. Ende der 1990er-Jahre zog er zu seiner zweiten Frau Barbara nach Querfurt. Anfang 2014 erschien sein letztes Programm "Ein echter Hammer" auf CD. Eigentlich wollte er im September 2020 wieder auf Tour gehen. Ich wurde von der Nachricht überrascht. Eigentlich war er noch ganz fit im Kopf. Ich dachte immer, er würde noch länger leben, so Tochter Svenja Carolin Dürkop-Pries gegenüber der BILD.

Oliver Kalkofe über den Tod von Fips Asmussen:

#RIP #FipsAsmussen #SchlussMitLustig Sehr traurige Nachricht! Deutschlands erster Schnellfeuer-Witzewerfer und...

Gepostet von Oliver Kalkofe am Dienstag, 11. August 2020

11.08.2020 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
Bild: Spiegel TV/Screenshot


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