
Während Forster für seine Arbeit beim Film bekannt war und für den Part als Max Cherry in "Jackie Brown" von Regisseur Quentin Tarantino auch eine Oscar-Nominierung erhielt, dürfte er vielen deutschen Lesern auch durch seine zahlreichen Serienauftritte der vergangenen 20 Jahre bekannt sein.
In der Sitcom "Last Man Standing" porträtierte er Mikes (Tim Allen) Serienvater Bud, in der Fortsetzung von "Twin Peaks" war er als Sheriff Frank Truman zu sehen. Zudem war er im Mystery-Hit "Heroes" als Arthur Petrelli dabei, der unheimliche Vater der Petrelli-Brüder Peter (Milo Ventimiglia) und Nathan (Adrian Pasdar). Auch in der erfolglosen Serie "Karen Sisco" - eine Serienfassung zu Jennifer Lopez' Figur einer toughen Polizistin aus dem Film "Out of Sight" - spielte Forster in einer Hauptrolle den Vater der in der Serie von Carla Gugino dargestellten Titelfigur.
Forster wurde in Rochester im US-Bundesstaat New York geboren, wo er an der örtlichen Universität einen Abschluss machte und Zugang zur "Triple Nine Society" erhielt - in der organisieren sich Menschen, deren gemessener IQ größer ist als der von 99,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Nach dem Uniabschluss zog Forster ins nahegelegene New York City und begann dort seine Schauspielkarriere auf den Bühnen der Stadt. Dabei fiel er dem Filmproduzenten und Schauspieler John Huston auf, der Forster eine erste Filmrolle verschaffte, in "Spiegelbild im goldenen Auge".
Forsters Karriere brachte ihm regelmäßige Beschäftigung in Film und Fernsehen, aber über lange Jahre nicht den großen Durchbruch. Erst als ihn Tarantino vor etwas mehr als 20 Jahren für "Jackie Brown" besetzte, erhielt Forsters Karriere einen zweiten Wind, der ihm noch einige denkwürdige Rollen brachte. Darunter die erwähnten TV-Gigs sowie in der Neuauflage des Films "Psycho", in "Mulholland Drive", in "Ich, beide und sie", in "Drei Engel für Charlie - Volle Power", in "Olympus Has Fallen - Die Welt in Gefahr" und - die inoffizielle Adelung der Fernsehindustrie - eine Sprechrolle in der 20. Staffel von "Die Simpsons".
Laut Deadline hatte Forster in diesem Jahr zusätzlich zu "El Camino" noch zwei weitere, unveröffentlichte Projekte abgedreht.
Forster war in den 1960ern und 1970ern zweifach verheiratet und geschieden, er hinterlässt neben seiner langjährigen Lebensgefährtin Denise Grayson auch vier zwischen 1965 und 1972 geborene Kinder und vier Enkel.
Nachrufe von Kollegen in den sozialen Netzwerken würdigen Robert Forsters Talent und seine menschliche Wärme gegenüber Kollegen.
I'm saddened today by the news that Robert Forster has passed away. A lovely man and a consummate actor. I met him on the movie Alligator (pic) 40 years ago, and then again on BB. I never forgot how kind and generous he was to a young kid just starting out in Hollywood. RIP Bob. pic.twitter.com/HtunD0Fx6g- Bryan Cranston (@BryanCranston) October 12, 2019
I'm devastated. I had the great fortune of working with and knowing this man. He was a hero to me - a gentleman through and through. RIP, Robert Forster. pic.twitter.com/7eHPnuYhol- Bruce Boxleitner (@boxleitnerbruce) October 12, 2019
12.10.2019 - Bernd Krannich/TV Wunschliste
Bild: Showtime
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