
Seinen Durchbruch hatte der geborene Grazer als Kabarettist mit Auftritten in der Münchner "Lach- und Schießgesellschaft". In den 1980ern wurde er als Moderator von Boxwettkämpfen in Übertragungen des ZDF und später bei RTL allgemein bekannt. In seiner langen Karriere hatte er laut Tagesschau mehr als 1000 Bühnenauftritte und veröffentlichte über 20 Bücher.
Seine berufliche Laufbahn begann Schneyder von Anfang an vielseitig und arbeitete schon zur Schulzeit nebenbei journalistisch und als Bar-Sänger. Ein Studium in Publizistik und Kunstgeschichte endete schließlich mit einem Doktortitel in Publizistik und mündete in den Beruf des Werbetexters. Doch dort hielt es Schneyder nur wenige Jahre. Über den Auftrag, ein Theaterstück zu schreiben, kam er schließlich in der Unterhaltung unter und wurde fortan Freiberufler.
Dabei lernte er 1974 den Kabarettisten Dieter Hildebrandt kennen und schätzen, mit dem er schließlich acht Jahre lang als Kabarett-Duo auftrat. Weitere 14 Jahre später trat Schneyder zunächst "endgültig" von der Kleinkunst-Bühne ab - hielt das aber nicht durch: 2011 kehrte er mit einem neuen Programm zurück, um seinen Abschied von der Bühne mit dem Auftritt "Werner Schneyder: Das war's von mir" an seinem 80. Geburtstag endgültig zu vollziehen.
Schon in der Schulzeit hatte sich Schneyder für den Sport begeistert. Nach seiner gestiegenen Bekanntheit Mitte der 1970er kam er so zum ZDF und zum "Aktuellen Sportstudio". Mit dem kabarettistischen Jahresrückblick "Das ausgefallene Sport-Studio" verband er hier in den folgenden Jahren zwei seiner Leidenschaften mehr als ein halbes Dutzend Mal. Aufgrund seiner Erfahrungen als Kampfrichter im Amateurboxen rutschte Schneyder mit den Olympischen Spielen 1984 in dieser Sportart in die Moderatorenschiene beim ZDF. Später arbeitete er lange und erfolgreich bei RTL, als man dort Profiboxen zu einem Programmschwerpunkt machte.
Schneyder war ein kreativer Mensch mit großem Output in vielen Bereichen: Er arbeitete als Drehbuchautor, Regisseur sowie Theaterkritiker, schrieb Romane und Aphorismenbände und daneben Kolumnen im "Playboy", trat als Kabarettist und Schauspieler auf.
Auch politisch wollte er sich in keine Schublade stecken lassen: "Ich bin in einigen Punkten erzkonservativ, in anderen tief grün, flächendeckend liberal und sozialpolitisch sehr links", zitiert die Tagesschau eine seiner Aussagen.
Nun ist er im Alter von 82 Jahren in seinem Haus in Wien verstorben.
03.03.2019 - Bernd Krannich/TV Wunschliste
Bild: ZDF
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