
Ausgelassene Karnevals-Stimmung bei der Fernsehsitzung mit Bernd Stelter im #Gürzenich in #Köln. Bis eine wütende Frau auf die Bühne kommt. Was dann passiert, seht ihr hier im Video: pic.twitter.com/bevPTjYXcS- WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) 23. Februar 2019
"Fragt mal irgendjemand, was für einen Scheißnamen ein Mann hat, den die Frau annimmt?", empörte sich die Frau. "Männernamen sind immer toll und Frauennamen sind immer scheiße. Und Doppelnamen sind doppelt scheiße!" Ein sichtlich verblüffter Bernd Stelter entgegnete: "Soll ich Ihnen mal was sagen? Wir machen hier ganz einfach Karneval und was ich mache, sind Witze."
Bei der Ausstrahlung der Sendung "Karneval in Köln" am Montag ab 20.15 Uhr wird die Szene nicht zu sehen sein. "Die in den Medien diskutierte Störung der Rede Bernd Stelters durch eine Zuschauerin erstreckte sich mit Unterbrechungen über mehrere Minuten und ist in vielen Teilen akustisch in der Aufzeichnung nicht hörbar und teilweise unverständlich", begründet der WDR seine Entscheidung. Während Stelters Auftritt soll es für die Fernsehzuschauer einen Hinweis in einem Laufband geben, der auf eine Videotextseite mit Zusatzinformationen zu der Aufzeichnung verweise.
Nach dem Vorfall entbrannte - mal wieder - eine heftige Diskussion darüber, was Humor in Deutschland darf und wo eventuelle Grenzen liegen. Unter dem Hashtag #StelterGate war die Mehrheit der Meinung, dass Witze über Doppelnamen keineswegs verwerflich sind - im Gegenteil: es sei geradezu lächerlich, dass man sich darüber so übertrieben echauffieren könne.
Eine Gesellschaft, die ernsthaft über Karnevalswitze von Bernd Stelter diskutiert, hat ihr Recht auf Gehör verwirkt.- Micky Beisenherz (@MickyBeisenherz) 25. Februar 2019
Sehe ich das richtig? Man geht zu einer Karnevallssitzung und sobald die Holzhammer-Witze einen selber treffen rennt man wie ne beleidigte Leberwurst auf die Bühne? Die Person wäre bei Twitter besser aufgehoben! #stelterGATE [t.co]- Philipp Walulis (@PhilippWalulis) 24. Februar 2019
Du bist kein Held, wenn du eine Comedyshow besuchst und dann entscheidest, von einem Witz beleidigt zu sein, der nichts mit dir zu tun hat. Beleidigt sein ist keine Heldentat und wir sollten aufhören, beleidigte Leute zu feiern, als wären sie mutig oder selbstlos. pic.twitter.com/UB8gbZXsVW- Shahak Shapira (@ShahakShapira) 25. Februar 2019
Stelter selbst äußerte sich gegenüber der Kölnischen Rundschau: "Ich mache seit 30 Jahren Karneval, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Möglicherweise hat sie einfach keinen Humor." Stelter will Doppelnamen-Witze auch künftig machen: "Das Ganze nennt man Narrenfreiheit." Die Besucherin wurde übrigens nach dem Vorfall noch während der Aufzeichnung der Sendung hinausgeworfen. Gegenüber der Kölnischen Rundschau sagte sie: "Ich habe selbst einen Doppelnamen und muss das nicht über mich ergehen lassen."
Es gab allerdings auch andere Meinungen, die den Unmut der Besucherin nachvollziehen konnten.
Überwiegend alte Männer wie Stelter haben bestimmt, dass Frauen bei Heirat nicht einfach ihren eigenen Namen behalten konnten, sondern, wenn sie nicht Männchens Namen annehmen, mit Doppelnamen bestraft werden.
Das haben die "Herren der Schöpfung" erst 1994 erlaubt. #Patriarchat [t.co]- Glückskind (@lainee42) 24 de febrer de 2019
Manchmal muss man einfach aufstehen. Sehr viel Respekt für diese Frau. [t.co]- Ana Grujić (@AnaSagt) 24. Februar 2019
27.02.2019 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
Bild: WDR/Screenshot
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